Online-Lernen ist in. Das bezieht sich nicht nur auf YouTube-Videos, die jungen Leuten Tutorials und Tipps bieten. Auch in der unternehmerischen und akademischen Erfachsenenbildung sind E-Learning-Kurse mehr und mehr gefragt. Kein Wunder – sie haben enorme Vorteile für Lernende und Lehrende. Wie auch Sie einen E-Learning-Kurs erstellen und optimal nutzen können, erfahren Sie in diesem Leitfaden.
Inhaltsübersicht
E-Learning-Kurs erstellen leicht gemacht: 8 goldene Regeln
E-Learning ermöglicht es erwachsenen Lernenden, neue Wissensgebiete in ihrem eigenen Tempo zu erschließen und jederzeit auf Online-Schulungsressourcen zuzugreifen. Damit ist es die bequemste Lösung des Wissenstransfers im Jahr 2021. Zumindest für die Lernenden, aber was ist mit denjenigen, die E-Learning-Kurse erstellen? Ist das nicht irre kompliziert? Nein. Mit diesen acht Tipps kommen Sie im Nu zu Ihrem eigenen E-Learning-Kurs, der Wissen vermittelt, Menschen motiviert und nachhaltig wirkt.
1. Erforschen Sie Ihr Publikum
Viele Leute, die einen E-Learning-Kurs erstellen möchten, begehen einen großen Fehler: Sie beschäftigen sich im Vorfeld nicht genügend mit ihrer Zielgruppe. Recherchieren Sie also gut, für wen sie da eigentlich einen Kurs konzipieren wollen. Wertvolle Informationen können aus zahlreichen Quellen gewonnen werden, darunter Interviews, Online-Umfragen und Fokusgruppen-Tests. Wenn Sie eine Recherche über Ihre Zielgruppe machen, stellen Sie sicher, dass Sie deren Erwartungen gut verstehen. Sie müssen die Bedürfnisse, Ziele und Vorlieben Ihres Publikums gut nachvollziehen können, um ihm einen echten Mehrwert zu bieten.
2. Schreiben Sie Ihre Ziele auf
Nachdem Sie geklärt haben, wer Ihre Zielgruppe ist, müssen Sie den Zweck des E-Learning-Kurses definieren. Anders gesagt: Wozu wollen Sie einen E-Learning-Kurs erstellen? Was sind Ihre Ziele? Möchten Sie Online-Lernende mit praktischen Fähigkeiten versehen? Möchten Sie ein aufgabenbasiertes Training zur Verfestigung von Skills entwickeln? Oder wollen Sie Fachleuten mit Vorkenntnissen fortgeschrittenes Lernen anbieten? Haben Sie Zielgruppe und Ziel definiert, können Sie weiterdenken: an Inhalte und Format Ihres E-Learning-Kurses.
3. Recherchieren Sie die Anforderungen an Ihren E-Learning-Kurs
Stellen Sie sicher, dass Ihr Kurs Ihren organisatorischen Anforderungen und Voraussetzungen entspricht. Nehmen wir an, Sie möchten einen Kurs zur Erwachsenenbildung anbieten, der zu einem Online-Schulungszertifikat führt. Dann müssen Sie selbstverständlich die Anforderungen an eine Online-Schulungszertifizierung im Voraus recherchieren. Das schließt den Gegenstand und Qualifikationsanforderungen, damit verbundene Aufgaben und Compliance-Standards ein. Sie können auch potenzielle Kund*innen (erwachsene Lernende) um Feedback bitten und möglicherweise andere Online-Lehrer*innen auf demselben Gebiet zu Rate ziehen.
4. Wählen Sie das richtige E-Learning-Authoring-Tool aus
Das richtige E-Learning-Authoring-Tool kann gehörig dazu beitragen, dass Ihr Kurs zur Erwachsenenbildung zum Erfolg wird. Bevor Sie ein E-Learning-Authoring-Tool auswählen, bewerten Sie Ihr E-Learning-Team und vergleichen Sie dessen Fähigkeiten mit den verfügbaren Optionen. Wenn Sie beispielsweise ein Team mit minimaler Programmiererfahrung haben, wählen Sie am besten ein E-Learning-Authoring-Tool mit grundlegenderen Funktionen und vorgefertigten E-Learning-Vorlagen aus. Wenn Ihr Team etwas erfahrener ist, können Sie sich für ein erweitertes, funktionsreiches E-Learning-Authoring-Tool entscheiden.
5. Holen Sie für Ihren E-Learning-Kurs das Beste aus cloudbasierten Online-Schulungsressourcen heraus
Die Fähigkeit zum Informationsaustausch ist ein entscheidender Teil jeder E-Learning-Erfahrung. Somit ist ein cloudbasiertes Learning-Management-System (LMS) ideal für Ihren Erwachsenenbildung-Kurs. Sie brauchen nicht einmal tiefe Kenntnisse der Cloud-Systeme. Es gibt viele benutzerfreundliche Optionen, mit denen Sie Ihren E-Learning-Kurs auch ohne viel Knowhow entwickeln und implementieren. Natürlich sollte das von Ihnen gewählte Cloud-Programm an Ihre Bedürfnisse und die Ihres Publikums angepasst sein. Machen Sie es Ihrem Publikum leicht und wählen Sie eine einfache und gut verständliche Benutzeroberfläche, wenn Sie Ihren E-Learning-Kurs erstellen.
6. Nutzen Sie die Power von Multimedia
Multimedia-Inhalte können verwendet werden, um Ihr Publikum gleichzeitig zu unterrichten und zu unterhalten. Natürlich müssen die von Ihnen verwendeten multimedialen Inhalte auf Ihr Thema zugeschnitten sein. Suchen Sie bei der Konzeption Ihres E-Learning-Kurses, am besten laufend, nach relevanten Links, Artikeln und Bildern, die Sie eventuell verwenden können. Auch Videos können hier ein nützliches Format sein. Eine empfehlenswerte Quelle für Multimedia-Inhalte sind Rapid-E-Learning-Authoring-Tools. Dort finden Sie u. a. integrierte E-Learning-Vorlagen, Bilder, Audios und Layouts zu finden.
7. Weniger ist mehr – auch wenn Sie einen E-Learning-Kurs erstellen
Wir alle kennen das: Das Internet bietet einen riesigen Haufen an Multimedia-Inhalten, die uns leicht überfordern können. So ist es auch, wenn Sie einen E-Learning-Kurs erstellen: Ein Überfluss an Bildern und Grafiken kann bei Ihren Zuschauer*innen Verwirrung oder kognitive Überlastung verursachen. Dies verringert den Wert Ihres E-Learning-Kursdesigns und sorgt für weniger Lernerfolge bei Kund*innen. Seien Sie also vorsichtig bei chaotischen Designelementen. Entscheiden Sie sich am besten für ein einfaches Layout mit wohlgesetzten und an Farbe und Stil Ihres Designs angepassten Multimedia-Elementen. Tipp: Zeigen Sie Ihren E-Learning-Kurs einer Fokusgruppe. Fragen Sie nach Meinungen. Hören Sie aufmerksam zu und nehmen Sie entsprechende Verbesserungen vor.
8. Fördern Sie aktives Lernen
Eine fantastische Möglichkeit, Ihre erwachsenen Lernenden zu motivieren und zu begeistern, ist die Integration von alltagsbezogenen Aktivitäten. Integrieren Sie in Ihren E-Learning-Kurs Szenarien, die den Menschen bekannt sind, um die Anwendung des Gelernten in der realen Welt zu erleichtern. Dasselbe gilt für die Vermarktung Ihres Online-Kurses: Beziehen Sie Ihre potenziellen Kund*innen aktiv mit ein, zum Beispiel auf Social-Online-Plattforms. Eine gute Option ist das Erstellen von Gruppenaufgaben, die sich auf Probleme oder Situationen aus der realen Umwelt konzentrieren.
E-Learning-Kurs erstellen: So geht’s
Erwachsene Lernende stehen oft unter Zeitdruck. Sie haben Arbeitsverpflichtungen, persönliche Verpflichtungen und generellen Alltagsstress, der den Lernprozess bremst. Deshalb sollten Sie bei der E-Learning-Kurs-Erstellung auf die besonderen Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe eingehen und Formate erstellen, die stets verfügbar, leicht zu konsumieren und kompakt sind. Und so funktioniert’s:
Erstellen Sie eine detaillierte Übersicht über den E-Learning-Kurs
Bevor erwachsene Lernende an einem E-Learning-Kurs teilnehmen, lesen sie normalerweise eine Zusammenfassung. Die Übersicht sollte beschreiben, was Ihr E-Learning-Kurs eine*r Teilnehmer*in bieten kann. Fügen Sie eine Übersicht über die Themen und eine detaillierte Beschreibung der Lernziele und -aufgaben hinzu. Welche Leistungen müssen Lernende erbringen? Gibt es im Anschluss ein Online-Schulungszertifikat? Beantworten Sie diese und alle weiteren relevanten Fragen in der Kursbeschreibung.
Erwähnen Sie Ihre Qualifikationen
Erwachsene Lernende möchten sicher sein, dass Sie für die Bereitstellung Ihres E-Learning-Kurses auch qualifiziert sind. Viele recherchieren sogar im Vorfeld auf Ihrer Website oder auf anderen Plattformen nach relevanten Informationen über Sie. Helfen Sie ihnen und geben Sie selbst alle Ihre Qualifikationen in der Kursbeschreibung oder an anderer offensichtlicher Stelle an. Es ist auch ratsam, Akkreditierungen, Zertifizierungen oder andere bemerkenswerte Auszeichnungen anzuführen, die Sie erhalten haben.
Bieten Sie Ressourcen mit Mehwert
Erwachsene Lernende benötigen stets und schnell Zugriff auf ihr E-Learning-Kursmaterial, um das Lernen in Ihren Alltag einzubinden. Stellen Sie deshalb sicher, dass Ihre Materialien bestens verfügbar und sortiert sind, damit Ihre Lernenden mit wenigen Klicks genau das finden, was sie gerade brauchen. Bieten Sie neben multimedialen Lerninhalten auch weiterführende Links, zum Beispiel zu ähnlichen E-Learning-Angeboten von Ihnen selbst oder (wenn die Konkurrenzsituation es erlaubt) zu externen Ressourcen.
Klären Sie die Bewertungskriterien in Ihrem E-Learning-Kurs
E-Learning-Übungen können auf verschiedene Arten bewertet werden. Wichtig ist, den potenziellen Kursteilnehmer*innen zu erklären, wie und wann ihre Online-Aufgaben von Lehrenden bewertet werden. Zum Beispiel können Sie jeden Monat oder nach Abschluss jedes festgelegten Meilensteins einen Bewertungsbericht an Ihre Schüler*innen herausgeben. Oder Sie entscheiden sich dafür, nach jeder schriftlichen Übung Feedback zu geben. Machen Sie sich außerdem klar, auf welche Fähigkeiten, Kenntnisse und Aufgaben Sie sich bei der Benotung oder Bewertung konzentrieren. Eine transparente Liste mit den Bewertungskriterien ist ratsam, wenn Sie Ihren E-Learning-Kurs erstellen.
Definieren Sie den Umfang des E-Learning-Kurses
Je nach Thema und Lernziel kann ein E-Learning-Kurs einen Tag, ein Wochenende, mehrere Wochen, ein paar Monate oder sogar Jahre dauern. Definieren Sie die Dauer des Kurses von Anfang an. Zusätzlich zur Gesamtkursdauer geben Sie bestenfalls auch den Zeitaufwand an, den Online-Lernende zusätzlich für den Kurs brauchen. Wie viele Wochenstunden sind z. B. für etwaige Übungen nötig? Ist das Kurstempo weitestgehend vorgegeben oder haben Lernende dabei großen individuellen Spielraum? Beantworten Sie diese Fragen transparent, können potenzielle Kund*innen am besten entscheiden, ob Ihr E-Learning-Kurs für sie geeignet ist.
Machen Sie Kundenfeedback öffentlich
Viele erwachsene Lernende lesen lieber erst etwas über die Erfahrungen früherer E-Learning-Kursteilnehmer*innen, bevor sie sich für einen Kurs anmelden. Hier ist ein Forum praktisch, wo Bestandskund*innen und Interessierte über den E-Learning-Kurs disktuieren, sich austauschen und einander wertvolle Einblicke in Inhalte und Vorgehen geben können. Bringen Sie auch Testimonials und Bewertungen von ehemaligen Kursteilnehmer*innen auf Ihrer Webseite zur Geltung. Keine Werbung ist besser als die Empfehlung zufriedener Kund*innen.
Definieren Sie Regeln, wenn Sie Ihren E-Learning-Kurs erstellen
Unabhängig davon, welche Art von E-Learning-Kursen Sie anbieten wollen, sollten Sie in jedem Fall Regeln für Ihre Kursteilnehmer*innen definieen. Diese sollten Vorschriften für Kurszahlungen und Verhaltenskodizes für Online-Lernende abdecken. Machen Sie diese so eindeutig und unmissverständlich wie möglich. Und vergessen Sie nicht, sie an einem prominenten Platz auf Ihrer Website, auf Social-Media-Seiten und in Foren zu posten. Eine gute Möglichkeit ist auch, die Regeln im Vorfeld gemeinsam mit Ihren Kursteilnehmer*innen zu definieren. Sie werden die Tatsache zu schätzen wissen, dass Sie ihre Meinungen respektieren. Das schafft von vornherein einen Konsensus und ein angenehmes Lernklima.
Geben Sie laufend wertschätzendes Feedback
Skills sind die Währung, um die es geht, wenn Sie einen E-Learning-Kurs erstellen. Aus diesem Grund sollten Sie die Fähigkeiten Ihrer erwachsenen Lernenden laufend beurteilen, um zu sehen, wo sie stehen und wo sie sich verbessern können. Laden Sie sie ein, an Simulationen, Szenarien und Spielen teilzunehmen, die ihre Fähigkeiten auf die Probe stellen. Heben Sie dann ihre Stärken, aber auch Verbesserungspotenziale, hervor. Wichtig ist, dass dies stets auf Augenhöhe und wertschätzend geschieht. Nennen Sie immer zuerst das Positive in der Interaktion mit eine*r Kursteilnehmer*in. Das schafft größere Offenheit für Kritik.
Bieten Sie Belohnungen in Ihrem E-Learning-Kurs
Belohnungen bieten Anreiz, um sich ins Zeug zu legen. Damit sind nicht unbedingt finanzielle Anerkennungen gemeint. Stattdessen ist es am besten, beschäftigte erwachsene Lernende mit intrinsischen Belohnungen zu versorgen, um ihre Motivation zu wecken. Zum Beispiel können dies E-Learning Abzeichen oder Punkte für besonders eifriges Lernen sein. Recherchieren Sie also gewissenhaft, was bei Ihrer Zielgruppe angesagt ist, bevor Sie Ihren E-Learning-Kurs erstellen. So bekommen Sie die Hintergrundinformationen, die Sie benötigen, um die besten Belohnungen auszuwählen. Denn ein Eintrag in einer Bestenliste mag für manche besonders kompetitive Lernende Ansporn sein, für andere reicht das vielleicht nicht.
8 Fakten zur Erwachsenenbildung, die Sie kennen sollten, wenn Sie einen E-Learning-Kurs erstellen
Das menschliche Gehirn passt sich an, wenn wir älter werden. Es ist physisch größer, was bedeutet, dass es mehr Information aufnehmen und behalten kann. Es kann auch komplexere Konzepte verarbeiten als ein jüngerer Geist. Der erwachsene Geist ist aber andererseits nicht so formbar wie das Gehirn eines Kindes. Erwachsene Lernende sind durch ihre Lebenserfahrungen, Perspektiven, Meinungen und Glaubenssysteme geprägt. Um einem alten Hasen neue Tricks beizubringen, sind einige sehr spezifische Elemente erforderlich, z. B. ein besonderer Einsatz von Sprache, Kontext, Struktur und Technologie. Diese Fakten helfen dabei.
1. Erwachsene Lernende beziehen sich auf Lebenserfahrungen
Wenn Sie einen E-Learning-Kurs erstellen, berücksichtigen Sie nicht nur die Theorie. Obwohl Theorien und Modelle unerlässlich sind, um Informationen zu liefern, vergessen Sie nicht, die Erfahrungen und Alltagswelten Ihrer Lernenden miteinzuschließen. Bestücken Sie Ihre theoretischen Fachkenntnisse mit Anektdoten, Beispielen und Witzen und sorgen Sie so für Lernen, das Spaß macht! Viele Erwachsene bevorzugen einfach kostenlose online Schulungs-Tutorials auf YouTube. Sie wollen sehen, wie jemand eine bestimmte Sache macht, damit sie es auch probieren. Erwachsene Lernende brauchen also Raum zum eigenen Erkunden. So transferieren Sie Ihr neu erworbenes Wissen in ihre eigene Welt.
2. Erwachsende Lernende brauchen zeitlichen Freiraum
Einem Bericht des Center of Education und der Belegschaft der Georgetown Univsersity (USA) zufolge, arbeiten 70 % der eingeschriebenen Studenten nebenbei. Für die Erwachsenenbildung außerhalb der der Uni bedeutet das: Sie haben wenig Zeit, um sich auf den E-Learning-Kurs zu konzentrieren. Halten Sie deshalb Präsenzunterricht gering und ermöglichen Sie autonomes Lernen durch Online-Schulungsmaterialien, die laufend und nach freiem Zeitplan individuell erarbeitet werden können.
3. Unterschiedliche Hintergründe erfordern Vielfalt in E-Learning-Kursen
Wenn Sie einen fortgeschrittenen E-Learning-Kurs anbieten, haben Sie wahrscheinlich Menschen mit völlig unterschiedlichen akademischen und beruflichen Hintergründenunter Ihren erwachsenen Lernenden. Deshalb sollten Sie Ihren E-Learning-Kurs deutlich nach Grundlagen, weiterführenden und Profi-Inhalten gliedern. So kann jede*r Lernende da einsteigen und weitermachen, wo er/sie sich wohlfühlt. Das verhindert Unter- oder Überforderung und maximiert den Lernspaß.
4. Social-Media-Plattformen sind relevante Foren für E-Learning-Kurse
Laut Smart Insight gibt es weltweit über 2.789 Milliarden aktive Social-Media-Nutzer*innen. Lassen Sie sich das Potenzial zur Vermarktung Ihres E-Learning-Kurses nicht entgehen! Erstellen Sie beispielsweise eine Facebook-Gruppe und veröffentlichen Sie relevante Beiträge und Links, die sich auf das Thema Ihres Kurses beziehen. So erreichen Sie Ihre Zielgruppe, regen den Austausch an und finden potenzielle Kund*innen für Ihre E-Learning-Angebote.
5. Zielorientiertes Lernen ist unerlässlich,wenn Sie einen erwachsenenfreundlichen E-Learning-Kurs erstellen
Erwachsene Lernende konzentrieren sich in der Regel auf praktisches Wissen, mit dem sie ihre Ziele erreichen können. Sie müssen deshalb in der Lage sein, eine direkte Korrelation zwischen dem E-Learning-Inhalt und ihren persönlichen oder beruflichen Zielen zu erkennen. Aus diesem Grund ist es angeraten, langfristige Ziele in überschaubare Meilensteine zu unterteilen und Ihren Kursteilnehmer*innen die Möglichkeit zu geben, sie über Fortschrittsbalken und Checklisten zu verfolgen.
6. Reale Anwendung von E-Learning-Aktivitäten ist wichtig
Erwachsene Lernende müssen in der Lage sein, ihr Wissen in die Praxis umzusetzen und ihre Fähigkeiten konkret anzuwenden. E-Learning-Aktivitäten mit realem Bezug können Online-Interviews mit Fachleuten über Social Media, Simulationen, Verzweigungsszenarien und Fallstudien umfassen. Fragen Sie Ihre Kursteilnehmer*innen, was genau Sie mit dem Kurs erreichen wollen und überprüfen Sie später gemeinsam, ob diese Ziele erreicht wurden.
7. Erwachsende Lernende brauchen Zeit, um Informationen aufzunehmen
Selbst wenn es eine enorme Menge an Informationen gibt, ist es sehr wichtig, dass Sie Ihren erwachsenen Lernenden genügend Zeit geben, um diese zu verarbeiten. Übungen können dabei helfen. Genauso relevant sind aber Reflexionszeiten, in denen Sie Ihre Lernenden dazu ermutigen, über ein Thema nachzudenken und herauszufinden, wie sie es auf ihre realen Herausforderungen beziehen können.
8. Kurze Lernsequenzen funktionieren besser
Die normale Aufmerksamkeitsspanne erwachsender Lernender beträgt etwas 20 Minuten. In dieser Zeit ist es ihnen möglich, einem Thema hochkonzentriert zu folgen, ohne abzudriften. Halten Sie Ihre Lernsequenzen also kurz und bauen Sie ausreichend Pausen ein. Davon haben Ihre Lernenden garantiert mehr als von endlangen Vorträgen mit überbordenden Informationen.
9. Das technische Knowhow von erwachsenden Lernenden ist nicht immer groß
Erwachsene Lernende wurden nicht mit mobilen Geräten erzogen, wie dies bei jüngeren Generationen der Fall ist. Als solche können sie technisch nicht so versiert wie ihre Gen-Y-Kollegen sein. Trotzdem erkennen viele erwachsene Lernende die Bedeutung von technischen Werkzeugen. Zum Beispiel, wie mobile Geräte ihnen helfen können, alltägliche Herausforderungen zu meistern. Erwachsene Lernende, die gegen Veränderungen resistent sind, benötigen möglicherweise zusätzliche Ermutigung, z. B. Online-Schulungs-Tutorials, die ihnen zeigen, wie sie auf das Lernmanagementsystem zugreifen und es nutzen können. So räumen Sie Versagensängste von Anfang an aus dem Weg.
10. Erwachsene Lernende brauchen einen Sinn und Zweck beim Lernen
Erwachsene gehen selten zum Training, um zu trainieren. Sie brauchen ein klares „Warum“, um sich davon zu überzeugen, Zeit für einen E-Learning Kurs zu investieren. Bestimmte Formen von Erwachsenenlernen fallen unter verbindliche Unternehmensstrukturen. Die Anforderungen an Online-Schulungen können spezifisch sein. In den meisten Fällen benötigen erwachsene Lernende jedoch einen extrinsischen Grund, sich für einen bestimmten Online-Schulungskurs zu entscheiden.
11. Erwachsene Lernende gehen über die Theorie hinaus
Kinder lernen größtenteils auswendig. Sie merken sich das Alphabet, Multiplikationstabellen, Elemente des Periodensystems oder wichtige historische Daten. Viele Erwachsene beschweren sich, dass nichts, was sie in der Schule gelernt haben, nützlich war. Die meisten benutzten nie Algebra, Latein oder Handwerk in ihrer Karriere als Erwachsene. E-Learning Kurse für Erwachsene Lernende müssen über das ABC eines Fachs hinausgehen und das Online-Trainingsmaterial in den Alltag einbinden. Der E-Learning Kurs muss für sie relevant sein, sonst wird er abgebrochen, und es wird etwas Hilfreicheres gefunden.
12. Erwachsene Lernende kombinieren verschiedene Disziplinen
In der Schule wurden die Klassen in verschiedene Fächer unterteilt: Mathematik, Naturwissenschaften, Sport, Musik. Im wirklichen Leben überlappen sich jedoch die Disziplinen. An einem einzigen Arbeitstag können Sie mithilfe der Geografie jemandem eine Wegbeschreibung geben. Sie können einen Jingle dazu singen, Zeit im Verkehr verbringen, dann einen Kunden in einer Fremdsprache anschreiben. Sie können komplexe Mathematik verwenden, um Ihr Trinkgeld zu berechnen. Die Erwachsenenbildung muss deshalb in interdisziplinären Modulen aufgebaut werden. Sie muss verschiedene Formen des Wissens zusammenbringen. Nur so ist Lernerfolg möglich.
Verweise: 10 Unvergessliche Statistiken über das menschliche Gedächtnis [1] Zentrum für Bildung und Arbeitskräfte [2] Zusammenfassung der globalen Social-Media-Forschung 2017 [3] Ihr Argument für die Schulung: Statistiken zur Aufbewahrung von Erwachsenenbildung [4] 10 Unvergessliche Statistiken über das menschliche Gedächtnis
8 Lern-Design-Theorien, mit denen Sie einen effizienten E-Learning-Kurs erstellen
All die oben genannten Fakten basieren auf Erkenntnissen aus der Theorie des Instructional Designs, also des didaktischen Designs. Dabei geht es um das Gestalten von idealen Lernumgebungen. Aber was genau steckt eigentlich dahinter? Und welche Theorie besagt was? Hier kommen die Antworten.
1. Theorie der Erwachsenenbildung (KP Cross):
Die Erwachsenenbildungstheorie legt nahe, dass situative und persönliche Merkmale das Herzstück der Lernerfahrungen von Erwachsenen sind. Darüber hinaus verfügen erwachsene Lernende tendenziell über größere intellektuelle Fähigkeiten als jugendliche. Jedoch können ihre sensorisch-motorischen Fähigkeiten mit zunehmendem Alter beeinträchtigt werden. Diese Stärken und Schwächen sollten Sie als Instructional Designer bei der Erstellung von E-Learning-Kursen berücksichtigen. In der Theorie heißt es weiter, Instructional Designer sollten Erfahrungen der Lernenden in der Vergangenheit nutzen und ihnen mehr Kontrolle geben. Ermöglichen Sie ihnen beispielsweise, ihre eigenen Online-Schulungsaktivitäten auszuwählen.
2. Kooperative und kollaborative Lerntheorie (Mark Arthur May & Leonard William Doob)
Die kooperative und kollaborative Lerntheorie basiert auf Forschungen der Sozialtheoretiker Allport, Watson, Shaw und Mead. An den Lernerfahrungen sind dabei zwei oder mehr Personen beteiligt, die ein gemeinsames Ziel oder Problem haben. Diese Theorie beinhaltet fünf Kernelemente: Kollaborative Fähigkeiten, direkte Interaktion, gegenseitige Abhängigkeit, persönliche Verantwortung und Gruppeninteraktion. Erwachsene Online-Lernende haben somit die Möglichkeit, von den Erfahrungen und Fähigkeiten in der Gruppe zu profitieren.
3. Entdeckungslernmodell (Jerome Bruner)
Die fünf Prinzipien des Discovery-Learning-Models sind: Problemlösung, Lernflexibilität, aufbauend auf dem bereits vorhandenen Wissen, Analyse und Interpretation des Themas sowie zeitnahes Feedback. Diese Theorie besagt, dass die Lernenden in der Lage sein sollten, auf ihren persönlichen Erfahrungen aufzubauen und selbst relevante Informationen zu entdecken. Sie sollten auch ermutigt werden, ihre Kreativität und Fantasie einzusetzen, um sich alternative Lösungen oder Ideen auszudenken. Einige der bemerkenswertesten Vorteile des Discovery-Lernmodells sind, dass es die Wissenserhaltung verbessert und es den Lernenden ermöglicht, in ihrem eigenen Tempo zu arbeiten.
4. Problemgetriebenes Lernen (nach Howard Burrows)
Erwachsende Lernende suchen nach Informationen insbesondere, um praktische Probleme zu lösen. Das problembasierte Lernen legt dabei nahe, dass Fähigkeiten und Wissen durch Zusammenarbeit, persönliche Reflexion und reale Herausforderungen erworben werden. Dahinter stehen fünf Grundprinzipien:
- Probleme erregen die Aufmerksamkeit der Lernenden und fördern ihre Motivation.
- Bewertungen helfen dabei, den Fortschritt der Lernenden zu messen und sicherzustellen, dass sie die Konzepte vollständig verstehen.
- Probleme werden genutzt, um die beteiligten Ideen und Konzepte zu vermitteln.
- Moderator*innen / Ausbilder*innen nehmen Bezug auf Probleme, um den Prozess zu bewerten und aussagekräftige, kontextbezogene Informationen bereitzustellen.
- Das Problem wirkt als Katalysator und veranlasst die Lernenden, wesentliche Fähigkeiten aufzubauen, um eine Lösung zu finden.
5. ARCS-Motivationsmodell (John Keller)
Das ARCS-Motivationsmodell umfasst vier Säulen: Aufmerksamkeit, Relevanz, Vertrauen und Zufriedenheit. Daher das Akronym. Der erste Schritt besteht darin, die Aufmerksamkeit der Lernenden zu erregen, damit sie sich mit den Inhalten beschäftigen. Der zweite ermutigt die Lernenden, sich sinnvoll mit dem Thema zu verbinden, damit es für sie relevant wird. Es folgt die Befähigung und Motivation der Lernenden, damit sie sich in ihren eigenen Fähigkeiten sicher fühlen. Damit einher geht eine große Zufriedenheit der Lernenden, weil sie wissen, dass sie ihr Ziel erreicht haben. Verstärkend wirken Belohnungen wie positives Feedback, Auszeichnungen oder andere Formen der Anerkennung.
6. Ausarbeitungstheorie (Charles Reigeluth)
Die Ausarbeitungstheorie basiert auf der Idee, dass Lernende Informationen über ein „Gerüst“ erhalten sollten. Das bedeutet, dass sie zuerst die Grundlagen eines Gebiets erlernen und sich dann allmählich mit komplizierteren Themen befassen. Zunächst erhalten die Lernenden eine Zusammenfassung der Informationen, die einen allgemeinen Überblick über die Themen und Ideen bietet. Dann durchlaufen sie einzelne Phasen einer Problemlösung oder Vertiefungsmodule zu einem Fachgebiet. Im Anschluss wird jeder Lernschritt bewertet. Schließlich kehren die Lernenden zur Gesamtübersicht zurück. Mit ihrem gesammelten Wissen können sie diese völlig neu bewerten.
7. Theorie der kognitiven Flexibilität (Spiro, Feltovich und Coulson)
Basierend auf der kognitiven Flexibilitätstheorie müssen erwachsene Lernende in der Lage sein, die Informationen zu absorbieren, zu organisieren und zu manipulieren, die sie lernen. Darüber hinaus müssen sie die Denkprozesse und das Lernverhalten vollständig verstehen. Die Grundprinzipien dieser Theorie sind: Wissen wurzelt im Kontext, Wissen muss in seiner reinsten Form vorliegen, nicht zu stark vereinfacht oder verwässert. Die Lernenden spielen eine aktive Rolle im Wissenausbau, und alles ist verbunden. Das bedeutet, dass alle Informationen, die die Lernenden erhalten, irgendwie verwandt sind und in ihr bestehendes mentales Schema eingebunden werden.
8. Aktionslernmodell (Reginald Revans)
Erwachsene Lernende werden durch reale Herausforderungen motiviert, die praktische Erfahrungen und Fähigkeiten vermitteln. Das Aktionslernmodell beinhaltet eine gruppenbasierte Problemlösung, die es den Lernenden ermöglicht, wichtige Informationen, Kenntnisse und Fähigkeiten auszutauschen. Die Lernenden müssen engagierte Teilnehmer*innen sein, die bereit sind, mit ihren Kolleg*innen zusammenzuarbeiten, um eine gemeinschaftliche Lösung zu finden. Dies ist im Allgemeinen ein langer Prozess, der Monate dauern kann. Allerdings haben Lernende dabei die Möglichkeit, ihre eigene Wissensbasis und die ihrer Kollegen aufzubauen. Das hat nachhaltige Vorteile.
Häufige Hindernisse auf dem Weg zum E-Learning-Kurs für Erwachsene
Es gibt viele Hindernisse auf dem Weg eine*r Erwachsenen zu einem E-Learning-Kurs: Selbstzweifel, Alter, Vorkenntnisse, Zeit, Entscheidungsschwierigkeiten sind nur einige. Lassen Sie uns die häufigsten Hürden analysieren, die beim Erstellen von E-Learning für erwachsene Lernende zu überwinden sind.
Die Online-Kursleiter*in ist verantwortlich
Die konventionelle Idee der Schule ist, dass ein*e Ausbilder*in als autoritäre Figur den Unterricht leitet. Erwachsene sehen ihre Lehrer*innen als Gleichaltrige, und es fällt ihnen möglicherweise schwer, Anweisungen von Gleichgestellten entgegenzunehmen. Selbstlernkurse sind daher oft der ideale Ansatz. Wenn regelmäßiges 1:1-Feedback hinzukommt, kann dies große Erfolge verbuchen.
Körperliche Einschränkungen
Wenn Erwachsene älter werden, sind ihre Körper möglicherweise nicht mehr so kooperativ wie in der Vergangenheit. Stellen Sie Barrierefreiheit sicher. Schriftgrößen und -typen müssen gut lesbar sein. Vermeiden Sie auch lange Sätze und Textwüsten und nutzen Sie knackige Formulierungen und übersichtliche, graphische Aufbereitungen in ihren Lerninhalten. Dies stellt sicher, dass erwachsene Lernende das relevante Wissen aufnehmen, bevor ihre Aufmerksamkeitsspanne beeinträchtigt wird.
Gedächtnisprobleme
Je älter wir werden, desto schwieriger fällt es uns, uns an bestimmte Dinge zu erinnern. Erwachsene haben kein Interesse am Rezitieren von Fakten. Ihnen fehlt oft die Fähigkeit, sich an Details zu erinnern. Deshalb lernen sie am besten durch Demonstrationen und einen praktischen Ansatz. Die Lernmaterialien sollten in einfachen, einprägsamen Paketen präsentiert werden. Dazu gehören kurze Audioclips, Mnemoniksysteme und Flow-Diagramme, Venn-Diagramme, fotografische Beispiele und so weiter.
Zu alt zum Lernen?
Einige Erwachsene tun sich schwer, das lang hinter sich gelassene Training wiederaufzunehmen. Sie haben keine Lust auf Klassenzimmer und vorgegebene Lerneinheiten. Der Vorteil von E-Learning-Kursen ist, dass sie sehr diskret sind. Erwachsene Lernende können in der Privatsphäre ihrer eigenen Häuser oder Büros lernen. Sie können auch in ihrem eigenen Tempo arbeiten. Sie müssen sich keine Sorgen über den Wettbewerb mit ihren Online-Klassenkamerad*innen machen.
Los geht’s: E-Learning-Kurs erstellen – zielgruppengerecht, erfolgsorientiert
Haben Sie all diese Fakten über Ihr Publikum, seine Bedürfnisse und Unsicherheiten auf dem Schirm, können Sie loslegen und Ihren zielgruppengerechten E-Learning-Kurs erstellen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf wird er bestimmt zum Erfolg!