Weniger Stress und mehr Freizeit – das ist das Ziel der meisten Unternehmer. Die Realität sieht allerdings oft anders aus: E-Mails werden schnell beim Frühstück gelesen, abends im Bett wird noch über dem nächsten Auftrag gebrütet und auch Wochenenden sind voll kleiner Aufgaben für Selbstständige. Das ist gerade in der Aufbauphase eines Unternehmens normal. Aber wenn übermäßiger Stress zum Dauerzustand wird, tut das weder Ihnen noch Ihrem Unternehmen gut und kann Ihre Gesundheit beeinträchtigen. Deshalb haben wir hier 15 praktikable Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie als Unternehmer weniger Stress und mehr Freizeit haben können.
Inhaltsübersicht
Warum Unternehmer sowohl mehr als auch weniger Stress haben als Angestellte
Der Schritt in die Selbstständigkeit folgt meist aus einer ganz bestimmten Motivation heraus: Einerseits wünschen sich viele finanzielle Unabhängigkeit, andererseits wollen sie freier arbeiten und dadurch mehr Freizeit dazugewinnen.
Aber haben sie dann tatsächlich ein erfolgreiches Unternehmen, merken sie schnell: Das mit der Freizeit hat dann doch nicht so funktioniert. Zwar müssen sie als Selbstständige jetzt nicht nach festen Zeiten ins Büro und können (theoretisch) Urlaub nehmen, wann es ihnen gefällt. Aber – der Aufbau und auch das erfolgreiche Halten eines funktionierenden Unternehmens kostet Gründer enorm viel Energie. Da werden auch beim Familienausflug Mails gecheckt, 40-Stunden-Wochen sind nicht einzuhalten und auch am Wochenende kann der Unternehmer einfach nicht abschalten. Fakt ist: Es gibt einfach immer was zu tun! Und Sie können nicht einfach am Freitagabend pfeifend aus dem Büro kommen und sich sorglos ins Wochenende stürzen.
Wie auch? Anders als bei einer Festanstellung geht es bei Ihrem Business direkt um Ihr „Baby“ und auch um Ihr Geld. Das Interessante dabei ist: Trotz dieser ganzen Anforderungen sind Unternehmer meist zufriedener, als Sie es in einer Anstellung waren. Denn auch wenn Sie jetzt mehr arbeiten, haben Sie das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun – weil Sie wirklich für sich selbst arbeiten.
Dennoch: Auch als Unternehmer sollten Sie Ihr Stressmanagement immer wieder trainieren – und dazu gehört auch, genug echte Pausen zu haben. Deshalb kommen hier unsere 15 Tipps, wie Sie als Unternehmer mehr Freizeit in Ihren Alltag einbauen können.
15 Tipps, wie Sie als Unternehmer weniger Stress und mehr Freizeit haben können
Als erfolgreicher Gründer wissen Sie: Das Mindset ist das A und O – und das gilt auch für Ihren Umgang mit Arbeitsstress. Diese Tipps helfen Ihnen, entspannter an Ihren Unternehmeralltag heranzugehen und mehr Freizeit zu gewinnen.
1. Sport, Sport, Sport
Sport hält Sie fit und steigert Ihre Leistungsfähigkeit.
Natürlich. Aber die Arbeit und die Familie und das Haus – wo sollen Sie denn da noch ein intensives Sportprogramm reinquetschen? Gar nicht! Es muss nicht gleich das Zwei-Stunden-Fitnessprogramm im Fitnessstudio sein. Es geht viel eher darum, dass Sie Bewegung wie selbstverständlich in Ihren Alltag integrieren, als würden Sie essen oder aufs Klo gehen. Fahren Sie mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Arbeit, steigen Sie Treppen, statt den Fahrstuhl zu nehmen und laufen Sie in der Mittagspause zum Imbiss, anstatt sich etwas zu bestellen. Nutzen Sie jede Gelegenheit für Bewegung. Und wenn Sie es dann noch schaffen, täglich 5 Minuten zu einem YouTube-Video Ihrer Wahl rumzuhopsen, dann haben Sie viel gewonnen.
2. Regelmäßige kleine Pausen einlegen
Studien haben gezeigt: Es ist für Ihre Entspannung und auch Ihre Effizienz wichtig, dass Sie regelmäßig, am besten stündlich, Pausen machen[1]. Dabei ist es besser, mehrere kleine Pausen in den Arbeitsalltag einzubauen, als nur eine große Mittagspause zu nehmen. Dass Mikropausen besser funktionieren, hat zwei Gründe:
Erstens kann Ihr Gehirn Informationen besser verarbeiten, wenn es kurze Konzentrationsphasen und kurze Entspannungsphasen im Wechsel hat. Wenn Sie diesen Rhythmus einhalten, können Sie mehr Arbeit in kürzerer Zeit erledigen, als wenn Sie keine Pausen machen.
Zweitens: Ihr Körper muss sich bewegen, damit der Geist sich entspannt. Es genügt, wenn Sie jede Stunde kurz aufstehen und sich recken und strecken, mal kurz durchschütteln oder eine Dehnübung machen.
3. „Richtig“ Pause machen
Kann man denn „falsch“ Pause machen? Und ob. Wenn Sie am Computer sitzen bleiben und ein Katzenvideo schauen, kann das zwar die Laune heben, ist aber als Pause völlig ungeeignet. Was macht eine richtige Pause aus?
- Wechseln Sie den Ort: Wenn Sie wirklich entspannen wollen, suchen Sie einen Ort außerhalb Ihres Arbeitsplatzes auf. Das kann die Büroküche sein oder ein Meeting-Raum, den niemand betritt. Einige Unternehmen haben sogar Entspannungsräume als feste Orte für Pausen etabliert. Die großen Mittagspausen sollten Sie nach Möglichkeit draußen verbringen.
- Machen Sie eine Atemübung, gehen Sie spazieren oder relaxen Sie einfach auf einer Café-Terrasse: Nehmen Sie sich Ihre Pause, um wirklich zu entspannen. Andererseits vergeuden Sie sie. Das erfordert natürlich ein bisschen Übung. Anfangs hilft es schon, wenn Sie Ihr Handy aus der Pause verbannen.
4. Power Naps
Das bewährte Mittagsschläfchen oder zu neudeutsch Power Nap gehört ebenfalls schon in einigen Unternehmen zum Standard. Am besten legen Sie sich dafür hin. Aber auch ein zurückgelehnter Bürostuhl kann für ein erholsames Power Nap ausreichen. Wichtig dabei ist: Schlafen Sie nicht länger als eine halbe Stunde! Sonst rutschen Sie in die Tiefschlafphase und sind nach dem Aufwachen eher grantig als gestärkt. Wie der Name schon sagt, legen Sie den Mittagsschlaf am besten nach dem Mittagessen ein. So beugen Sie dem berüchtigten Nachmittagstief vor und können konzentrierter arbeiten.
Auch der Mittagsschlaf will gelernt sein: Wenn es am Anfang nicht klappt mit dem Einschlafen – kein Problem. Selbst wenn Sie nur eine Weile mit geschlossenen Augen entspannen, hat das schon einen positiven Effekt auf Ihre Energie.
5. Frische Luft
Nutzen Sie Ihre Pausen dafür, rauszugehen. Frischluft ist extrem wichtig, damit Sie sich bei regulär acht Stunden Büroluft überhaupt konzentrieren können. Und auch hier gilt: Sie als Unternehmer sollten noch mehr als andere darauf achten, diesen Punkt auch wirklich umzusetzen – und das ist machbar. Vielleicht holen Sie einfach mal selbst den Kaffee vom Bistro für die Belegschaft. Oder Sie stellen sich einfach ans Fenster und atmen tief ein und aus. Das regelmäßige Lüften der Büroräume sollten Sie ebenfalls als Routine verankern. Dadurch werden sowohl Ihre Mitarbeiter als auch Sie selbst wacher und konzentrierter.
6. Entspannungsübungen
Auch das wird Ihnen nichts Neues sein: Wer entspannen will, muss Entspannung üben. Klingt auch irgendwie stressig? Ist es jedoch nicht – wenn Sie wissen, wie Sie diese Übungen smooth in ihren Alltag integrieren. Wenn Sie nicht gleich einen Meditationsworkshop belegen wollen, laden Sie sich einen Podcast mit Entspannungsübungen runter und hören Sie diesen in der Pause. Es regnet und Sie wollen nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit? Vielleicht tut es statt dem Auto die Bahn. Ohrstöpsel rein – und relaxen.
7. Wählen Sie Ihre Mitarbeiter sorgsam aus und betreiben Sie Teambuilding
Nichts ist stressiger für einen Unternehmer als Mitarbeiter, die nicht ins Unternehmen passen. Und auch diese sind auf Dauer nicht zufrieden in einem Betrieb, der Ihren Fähigkeiten oder Einstellungen widerspricht. Das führt zu sinkender Motivation und weniger Arbeitsleistung – und für Sie als Unternehmer zu Problemen.
Nehmen Sie deshalb das Anwerben und die Auswahl von Bewerbern als wichtigen Punkt für Ihren Unternehmenserfolg wahr. Etablieren Sie einen Bewerbungsprozess, mit denen Sie leicht die Fachkräfte finden können, die wirklich zu Ihnen passen. Und dann – ganz wichtig – sorgen Sie dafür, dass aus einzelnen Mitarbeitern ein Ganzes entsteht, indem Sie Teambuilding-Maßnahmen einsetzen. Denn auf lange Sicht verschaffen Ihnen gute Mitarbeiter auf jeden Fall weniger Stress und mehr Freizeit.
8. Verantwortung abgeben
Wie soll ich das denn machen? Vielleicht fragen Sie sich das gerade. Schließlich sind Sie als Unternehmer ja nur so erfolgreich geworden, weil Sie die Verantwortung für alles in Ihrem Business übernommen haben. Das ist sicher auch richtig. Trotzdem: Wenn Ihr Business läuft und Sie ein kompetentes Team um sich herum haben, trauen Sie sich, diesem zu vertrauen.
Natürlich sollten Sie Ihr Unternehmen als Ganzes immer im Blick haben und regelmäßig überprüfen, ob alles wie gewünscht funktioniert. Aber es gibt Menschen, die in einigen Bereichen mehr Ahnung haben – und in diesen Bereichen verdienen sie Vertrauen. Wenn Sie das verinnerlicht haben, werden Sie nicht mehr das Gefühl haben, sich um alles selbst kümmern zu müssen. Das bedeutet für Sie als Unternehmer weniger Stress und mehr Freizeit.
9. Mehr Aufgaben delegieren
Dieser Punkt ist mit dem vorherigen verbunden. Fragen Sie sich, was Sie als Unternehmer wirklich selbst machen müssen – und was vielleicht jemand aus Ihrer Belegschaft übernehmen kann.
Gerade bei kleinen Unternehmen tendieren Chefs dazu, mehr selbst zu machen, als eigentlich nötig wäre. Binden Sie Ihre Mitarbeitenden mehr ein und Sie werden feststellen – einige sind durchaus im Stande und freuen sich sogar darüber, anspruchsvollere Aufgaben zu übernehmen.
10. Treffen Sie Freunde außerhalb des Unternehmens
Unternehmer neigen dazu, die Firma zum Mittelpunkt ihrer sozialen Interaktionen zu machen. Anders gesagt: Sie hängen nur noch mit den Leuten rum, die für sie und mit ihnen arbeiten. Das ist auch verständlich, denn gerade bei der Gründung sind sie mit ihren Mitarbeitenden sehr eng und haben eine persönliche und wertvolle Beziehung zu ihnen. Trotzdem ist es wichtig, dass Sie auch außerhalb des Unternehmens Kontakte haben – und Gesprächsstoff, der über die Arbeit hinausgeht.
Sie wissen schon nicht, wie Sie Familie und Arbeit unter einen Hut bringen sollen? Auch und gerade dann – wählen Sie sich vielleicht nur einen Nachmittag im Monat, um Freunde und Bekannte zu treffen. Vielleicht reicht ein Kaffee für eine Stunde. Oder Sie verbinden das Schulfest des Sohnes mit dem Treffen anderer Eltern, die Sie mögen. Wichtig ist nur: Bleiben Sie offen für Themen außerhalb Ihrer Firma, auch wenn es schwerfällt. Denn wenn Sie sich mit Menschen austauschen, die mit Ihrer Arbeit nichts zu tun haben, hilft Ihnen das, zu entspannen und als Unternehmer weniger Stress und mehr Freizeit zu generieren.
11. Gehen Sie Hobbys nach
Nicht nur Ihre Kontakte, sondern auch Ihre Aktivitäten sollten sich nicht nur um die Arbeit drehen. Das ist vor allem dann schwierig, wenn Sie als Selbstständiger Ihr Hobby zum Beruf gemacht haben.
Dennoch: Es gibt sicher eine Aktivität, die Ihnen Spaß macht, und die völlig anders ist als das, was Sie im Büro tun. Das kann eine Sportart oder ein Instrument sein, das regelmäßige Wandern mit der Familie oder der gemeinsame Töpfer-Kurs mit Freunden. Egal, ob alleine oder in der Gruppe – finden Sie, was Ihnen Spaß macht, und sorgen Sie für feste Tage, an denen Sie diesem Hobby nachgehen. Und wenn es einmal nicht klappt, weil irgendein Firmenfiasko sich dazwischendrängt – holen Sie es nach. Wenn Sie Ihre Freizeit aktiv und bewusst gestalten, wirkt sich das positiver auf Ihre Entspannung aus, als wenn Sie Fernsehen und dabei ans Meeting mit dem Auftraggeber denken.
12. Erinnern Sie sich an den Grund für Ihre Selbstständigkeit
Vielleicht sind Sie eine Ausnahme, aber die meisten Selbstständigen haben sich für ein eigenes Unternehmen entschieden, weil sie keine Lust auf fixe Arbeitszeiten und wenig Gehalt hatten.
Doch im stressigen Unternehmeralltag tritt dieser Grund in den Hintergrund. Halten Sie dagegen: Denken Sie immer wieder daran oder malen Sie sich sogar ein Schild mit dem Grund für Ihre Selbstständigkeit. Das rückt Ihr Stresslevel auch bei hohem Arbeitsaufkommen wieder in ein angemessenes Verhältnis.
13. Planen Sie Ihre Arbeit realistisch
Vielleicht kennen Sie das noch aus Schulzeiten: Wenn Sie im „Bingelearning“ versuchen, den kompletten Jahresstoff an einem Tag durchzuackern, wird das Ergebnis schlechter ausfallen.
So ist das auch mit Ihrer Arbeit als Selbstständiger. Deswegen ist gute Planung so wichtig. Schätzen Sie den Arbeitsaufwand realistisch ein und denken Sie daran: Sie können auch Aufgaben an andere verteilen!
14. Auch im Home Office: Ein fester Arbeitsplatz bringt Ihnen als Unternehmer weniger Stress und mehr Freizeit
Gestalten Sie Ihren Arbeitsplatz im Büro so angenehm wie möglich. Eine attraktive Arbeitsatmosphäre sorgt nämlich auch dafür, dass Sie als Unternehmer weniger Stress und mehr Freizeit haben.
Auch beim Arbeiten von zu Hause aus gilt: Nutzen Sie einen festen Ort als Arbeitsplatz – und erklären Sie den Rest Ihrer Wohnung zur arbeitsfreien Zone. So sorgen Sie dafür, dass Sie an Orten wie der Couch auch wirklich entspannen.
15. Sorgen Sie für einen reibungslosen Workflow
Wenn Sie als Einzelunternehmer gestartet sind, sind Sie mit einer wachsenden Belegschaft eventuell zunächst etwas überfordert. Das ist verständlich. Wichtig ist, dass Sie im Unternehmen zu Anfang einen produktiven und angenehmen Workflow etablieren.
Strukturen sollten nachvollziehbar sein. Auch regelmäßige interne Meetings können dem Workflow dienen. Vielleicht entscheiden Sie sich auchs für ein Konzept wie Agile, das Ihrer Belegschaft hilft, besser und effizienter zusammenzuarbeiten.
Noch Fragen dazu, wie Sie als Unternehmer weniger Stress und mehr Freizeit bekommen können?
Als Video-Marketing-Agentur haben wir schon mit vielen Firmen ganz unterschiedlicher Branchen zusammengearbeitet. Und auch wir haben als kleine Einzelunternehmer gestartet. Wenn Sie Fragen dazu haben, wie Sie Ihr Unternehmen noch produktiver machen können und dabei Ihren Stress minimieren können, lassen Sie uns reden.
[1]https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwi5sqHzh4_7AhX8if0HHQCIB6s4HhAWegQICxAB&url=https%3A%2F%2Fwww.baua.de%2FDE%2FAngebote%2FPublikationen%2FBerichte%2FF2353-3b.pdf%3F__blob%3DpublicationFile%26v%3D9&usg=AOvVaw0y6uZkB4B_2a7x9PvGByej